Wo steckt die digitale Kompetenz?
Digitale Kompetenz spielt eine immer größere Rolle am Arbeitsmarkt – doch welche Fähigkeiten werden konkret nachgefragt und von wem? Wo stecken die begehrten Arbeitnehmer? LinkedIn liefert jetzt mit dem Economic Graph eine „digitale Landkarte des Arbeitsmarktes“ und zeigt im ersten Schritt das Talentprofil der Region München.
Die Diskussion um die Zukunft der Arbeit ist oft von Spekulation geprägt. Die Geschwindigkeit des technologischen Wandels – etwa im Bereich der Künstlichen Intelligenz oder der Automatisierung – sorgt für Unsicherheit in vielen Bereichen, auch auf dem Arbeitsmarkt. Hinzu kommen demographische Veränderungen. So entsteht der Druck, schnell auf Veränderungen zu reagieren; doch nur, wenn wir verstehen, was heute auf dem Arbeitsmarkt passiert, können wir uns auf die Zukunft vorbereiten. Deswegen ist es sinnvoll, die Debatte um die Zukunft der Arbeit auf Fakten und Analysen zu basieren - genau das ist das Ziel des Economic Graphs.
So funktioniert der Economic Graph
Über unsere Plattform gewinnen wir Einblicke in Angebot und Nachfrage sowie Trends und Entwicklungen an verschiedenen Orten der Welt in unterschiedlichen Branchen und Berufsbildern. Daraus erstellen wir ein digitales Abbild des globalen Arbeitsmarktes – den Economic Graph. Um die Erkenntnisse des Economic Graphs nutzbar zu machen, arbeiten wir mit Entscheidungsträgern weltweit zusammen. Dazu gehören Regierungen, wie die Landeshauptstadt München, internationale Organisationen wie die Weltbank und das Weltwirtschaftsforum, sowie Forschungsinstitute, Think Tanks und Wirtschaftsverbände wie die IHK für München und Oberbayern. Durch unsere Analysen gewinnen wir ein tieferes Verständnis und helfen damit Institutionen und Unternehmen zu einer besseren, konkreten Entscheidungsgrundlage.
Im Rahmen unseres ersten Economic Graphs in Deutschland haben wir uns den Münchner Arbeitsmarkt genauer angesehen, insbesondere im Hinblick auf vorhandene digitale Kompetenz.
Dazu haben wir unsere über 660.000 Mitglieder und mehr als 76.000 Unternehmen in München untersucht und ein Talentprofil der Stadt erstellt – zusammen mit der bayerischen Landeshauptstadt München und der IHK für München und Oberbayern.
München: Der Kompetenzmagnet
Die gute Nachricht für München: die Stadt ist gut aufgestellt, was digitale Kompetenz angeht. Besonders digitale Fachkompetenzen wie Programmiersprachen, Softwareentwicklung und Machine Learning sind begehrte Kenntnisse, über die ein knappes Viertel aller Münchner LinkedIn-Mitglieder verfügt. Wir sehen auch, dass digitale Kompetenz auf dem Münchner Arbeitsmarkt stark nachgefragt wird – Mitglieder wechseln viermal häufiger den Job, wenn sie über die genannten Kenntnisse verfügen.
Digitale Kompetenz durchdringt alle Branchen, doch sie ist ungleich verteilt. In der Informations- und Kommunikationsbranche ist sie erwartungsgemäß am stärksten konzentriert – gefolgt vom „Motor der Münchner Wirtschaft“, dem verarbeitenden Gewerbe und insbesondere der Automobilindustrie. Beunruhigend ist allerdings der Mangel digitaler Kompetenz in gesellschaftlich wichtigen Branchen wie Bildung und Gesundheit. Aufgrund der Geschwindigkeit des Wandels muss hier schnell aufgeholt werden, da es immer schwieriger wird, den Anschluss zu bekommen.
Frauen schlechter aufgestellt
Die zweite Erkenntnis: Nur sieben Prozent aller Münchner Mitglieder, die über die wertvollen Kompetenzen verfügen, sind Frauen. Es ist davon auszugehen, dass es an anderen Orten nicht besser aussieht. Das zeigt, wie schlecht Frauen aufgestellt sind, wenn es um digitale Kompetenz geht – insbesondere um digitale Fachkompetenz. Während diese Erkenntnis nicht unbedingt bahnbrechend ist, verdeutlicht unsere Studie zum einen das Ausmaß, in dem Frauen in diesen Bereichen hinterherhinken, zum anderen zeigt sie, wie wichtig und gefragt diese Kompetenzen sind, um auf dem Arbeitsmarkt mithalten zu können.
Unsere erste Studie innerhalb des Economic Graph zeigt, dass wir einen faktenbasierten Beitrag zu der Debatte um die Zukunft der Arbeit leisten können. Durch unsere Analysen können wir die aktuelle Situation sowie Trends und Entwicklungen abbilden und einen Indikator dafür geben, in welche Richtung sich der Arbeitsmarkt entwickelt. Die Münchner Studie ist unser erstes Projekt in Deutschland – viele weitere werden folgen und wir freuen uns darauf, einen Beitrag zur Debatte zu leisten.